Nicht zur Regelung von Geldgeschäften oder Überweisungen kamen am vergangenen Freitagabend 150 kleine und große durchtrainierte Personen in die Nordhäuser Volksbank am Taschenberg, sondern zur Auszeichnung und Anerkennung ihrer laufsportlichen Erfolge im Jahr 2016.
Sie hatten am 7. Nordthüringer Volksbank-Laufcups mit insgesamt sieben Veranstaltungen in diesem Jahr teilgenommen und fleißig Punkte für eine positive Gesamtwertung gesammelt. Die jeweils drei Erstplatzierten der weiblichen und männlichen Altersklassen von der U10 bis zur M75 erhielten aus den Händen von Volksbank-Marketingleiter Andreas Böcke, der die Ehrung gemeinsam mit den beiden sportlichen Initiatoren Jörg Kurch aus Nordhausen und Peter Müller aus Sondershausen vornahm, Pokale und Urkunden. Für die drei Gesamtsieger Kerstin Jugelt vom Südharzer Laufshop Nordhausen, Stephan Knopf vom SV Nordhausen und dem 61-jährigen Norbert Götsch von Volkssport Halle, die allesamt auf die Gesamtzahl von 129 Punkte kamen, gab es zudem noch einen Gutschein vom Vitalsport als weiteren Unterstützer neben der Volksbank.
„Wir hatten vor sieben Jahren die Idee , den Cup ins Leben zu rufen“, erklären der 57-jährige Jörg Kurch als Laufwart im KFA Nordhausen auch zuständig für den Nordthüringen-Cup und sein Freund Peter Müller, der früher selbst ein ambitionierter Läufer war und an Marathons teilnahm. Der Albert-Kuntz-Lauf in Nordhausen, Possenlauf in Sondershausen, Harztorlauf in Niedersachswerfen, Stadtwaldlauf in Ellrich, Vogelberglauf in Bleicherode, Citylauf in Nordhausen und der Stadtparklauf in Sondershausen umfassen die Cupserie. „Um in die Gesamtwertung zu kommen, muss der Ausdauerathlet mindestens an vier Läufen teilgenommen haben“, erklärt Kurch, der als Aktiver des VfL Ellrich selbst teilnahm und mit 124 Punkten seine Altersklasse M55 dominierte. Der Tagessieger erhält 25 Punkte und entsprechend weniger die dahinter Platzierten. Zudem werden sogenannte gestaffelte Streckenpunkte für die Teilnahme an besonderen Distanzen wie den Halbmarathon beim Harztorlauf in Niedersachswerfen vergeben, die addiert zu den Laufzählern die Gesamtpunktzahl ergeben.
Jüngste geehrte Teilnehmerin war bei der siebten Auflage mit sechs Jahren Adele Szumodalsky vom LV Altstadt 98 Nordhausen, die an vier Läufen teilnahm und auf 73 Gesamtpunkte kam. Ältester Laufstratege war der 75-jährige Ingobert Jacobi von der LG Südharzläufer, der bei vier Starts insgesamt 107 Zähler sammelte.
„Das ist für mich eine große Ehre“, sagt der 33-jährige Gesamtsieger Stephan Knopf. Der in Artern lebende Einzelhandelskaufmann läuft seit zehn Jahren intensiv und nahm an allen sieben Laufserien teil, bewältigte dabei Distanzen zwischen 5000 Meter und dem Halbmarathon mit 21,1 Kilometern. „Aber ich betreibe zudem noch intensiv Triathlon mit Schwimmen, Radfahren und Laufen, nehme dabei auch an verschiedenen Wettkämpfen teil“, erklärt das Mitglied von Orthin Triathlon Nordhausen. 24 Stunden nach der Auszeichnung stand der Allroundathlet bereits auf der Matte in der Unstruthalle von Artern, kämpfte in der 2. Ringen-Bundesliga mit seinem AC Germania gegen die Riege von Pausa Plauen.
Auch dem Triathlon hat sich seit fünf Jahren die 47-jährige Kerstin Jugelt verschrieben. „Momentan nehme ich an Wettbewerben mit halb-olympischen Distanzen teil“, sagt die gebürtige Cottbusserin, die als Medizinerin seit 1999 in der Rolandstadt lebt und eine Praxis für Innere Medizin und Kardiologie betreibt. Erstmalig nahm sie am Nordthüringen-Cup teil und startete in allen sieben Lauforten. „Ich will meine Laufzeiten beim Marathon verbessern“, erklärt sie ihre Teilnahme, die ihr viel Spaß bereitete mit dem für sie überraschenden Gesamtsieg.
Nach einer kleinen Stärkung mit Imbiss und Getränken sowie netten Gesprächen endete die gelungene Auszeichnungs-Veranstaltung mit einem Vortrag des bekannten Sportwissenschaftlers Thomas Prochnow. Der ehemalige Marathon-Nationalmannschaftstrainer aus Halle an der Saale, der bereits einige Fachbücher veröffentlichte, sprach vor dem sachkundigen Publikum über Trainingspläne im Ausdauerbereich, über beschwerdefreies Laufen vom Beginn bis zum Königslauf über 42,1 Kilometer sowie über Vorbeugung und Behandlung von Verletzungen und dem sinnvollen Coaching. (Bericht aus "Thüringer Allgemeine" vom 29.11.2016)