Seriensieger Müller dominiert beim Citylauf in Nordhausen
Leichtathletik: Einige Regenschauer verhindern einen Teilnehmerrekord. 393 Läufer erreichen Ziel bei der 13. Auflage in Nordhausen. Heike Drechsler gibt Startschuss und läuft mit.
Start frei auf dem Nordhäuser Bahnhofsplatz: Der spätere Sieger Michael Müller (links) holte die jugendlichen Heißsporne nicht viel später natürlich noch ein.
Nordhausen. Schnell, schneller, Michael Müller: Der Sondershäuser dominierte am Sonntag den 13. Nordhäuser Citylauf in beachtlicher Manier. Wie bereits im Vorjahr hatte der 36-Jährige über zwei Strecken gemeldet. Zur Erwärmung nutzte er die 3,3-Kilometer-Runde, die er in 12:29 Minuten gewann. Nur eine Viertelstunde nach seinem ersten Erfolg stand er über 9,9 km erneut an der Startlinie. Das Feld unter anderem mit den Triathleten Markus Liebelt und Ulrich Konschak (Orthim-Triathlon-Team) sowie Robert Makarinus (Nordhausen) war stark besetzt. Müller aber dominierte, und steigerte den eigenen Streckenrekord auf 34:32 min.
„Ich habe wegen der organisation nicht so viel von den Läufen mitbekommen. Aber der Streckenrekord war schon super“, freute sich Laufchef Klemens Beck. Etwas getrübt war die Stimmung nur angesichts der knapp verpassten 400-Teilnehmer-Marke. „Im Vorfeld hatten sich schon knapp 400 Teilnehmer angemeldet. Das Wetter hat uns ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich nehme an, es hat den einen oder anderen Teilnehmer davon abgehalten, an den Start zu gehen“, mutmaßte Beck.
Schon vor dem ersten Startschuss über 1,1 km setzte der Regen ein. Doch dieser tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Die ehemalige Weltklasse-Weitspringerin Heike Drechsler gab aktiv Tipps zur Erwärmung und startete dann den Schnupperlauf. Chantal Rimke (Altstadt Nordhausen/4:23 min) und Jannis Arndt (Wanfried/4:35 min) waren die Schnellsten.
Läuferin Drechsler erhielt anschließend prominente Unterstützung über die 3,3 km. Landrat Matthias Jendricke ließ es sich nicht nehmen, „seine Runde“ durch die Stadt zu drehen. Am Mikrofon von Sprecher Hardy Krause verriet er, dass er nicht groß geübt sei. „Man kann es auf die Dienstgeschäfte schieben, dass man keine Zeit hat. Ich gebe zu, bei mir siegt immer der innere Schweinehund. Mit der Familie gehe ich aber oft Fahrradfahren.“ Das Ziel erreichte Jendricke als 57. in 20:34 min.
Konschaks laufen sich die Beine erst locker
Etwas schneller unterwegs war Heike Drechsler (19:15 min), die sich als „Genussläuferin“ bezeichnete. Und eigentlich waren die 3,3 km für sie etwas zu kurz, doch die verzichtete auf die 9,9 km. „Ich bin bei den längeren Strecken angekommen und bin 2005 meinen ersten Halbmarathon gelaufen, aber für die Siegerehrung wollte ich fit sein“, lachte die zweifache Olympiasiegerin im Weitsprung. Sie lobte die tolle Atmosphäre. „Jede Veranstaltung hat ihren Reiz. Es hat mir gut gefallen, die Strecke ist sehr abwechslungsreich.“
Über die 6,6 km setzte sich der Triathlet und Ringer Stephan Knopf durch. Im Endspurt verwies der Arterner den Sondershäuser Christian Hommel auf Platz zwei. „Das war ein taktisch schwer erkämpfter Sieg, den ich nicht erwartet hätte“, so Knopf. Nach „aggressivem Start“ (O-Ton Knopf) hatte der Sieger schon zwölf Sekunden herausgelaufen, ehe Hommel aufholte und Knopf überholte. Auf dem letzten 200 Metern setzte sich der Athlet vom Nordhäuser Orthim-Triathlon-Team aber noch durch. Bei den Frauen siegte Rebecca Roßberg (LV Altstadt Nordhausen/27:22 min).
Als Gewinner über 9,9 km durfte Müller die gläserne Medaille bei der Siegerehrung in der Empfang nehmen. Liebelt (35:21) und Makarinus (35:35) folgten auf den weiteren Plätzen. Bei seinem Premierenstart wurde Ulrich Konschak Vierter (37:44 min). Der Nordhäuser Triathlet hatte anfangs noch ziemlich schwere Beine. „Ich bin drei konstante Runde gelaufen. Ich konnte nicht schneller, ich habe in den vergangenen Tagen viel trainiert. Nach dem ersten Anstieg waren die Beine dann locker“, so Konschak.
Seine Frau Katja (Orthim Triathlon Team Nordhausen) dominierte klar die Frauen-Konkurrenz. Sie siegte in 40:37 min vor Eva Grüllmeyer (Team Kyffhäuser/46:54 min) und Stephanie Hoyer (Südharzer Laufshop Team/47:41 min).
Auf Grund von leichten Rückenschmerzen am Morgen ließ Konschak es langsam angehen. „Ich bin für meine Verhältnisse sehr, sehr langsam losgelaufen. Nach dem ersten Stück bergab waren die Beine locker und ich konnte etwas zulegen“, sagte sie. (Bericht aus der Thüringer Allgemeine vom 18.09.2017)